Ob es Regenbogenfahnen sind, die vor Wohnhäusern hängen, Aufkleber mit der Aufschrift “LGBTQ+-owned business” („Geschäft in LGBTQ+-Besitz“) an Schaufenstern oder Pronomen-Anstecknadeln, die Ihr Barista trägt: Es ist offensichtlich, dass Seattle eine Stadt ist, die alle Menschen schätzt. Diese Atmosphäre der Akzeptanz, Inklusion und Liebe kann man auf vielfältige Art und Weise sehen und spüren.
Ein Beispiel dafür erlebte man im Dezember 2012, als die gleichgeschlechtliche Ehe im Staat Washington erstmals gesetzlich anerkannt wurde. Über 100 Paare kamen zur Eheschließung ins Rathaus, wo der damalige Bürgermeister Mike McGinn und seine Mitarbeiter den Schmuck organisiert hatten und Freiwillige koordinierten, um den Ansturm zu bewältigen. Als die Frischvermählten das Standesamt verließen, wurden Sie draußen von einer jubelnden Menge begrüßt und beglückwünscht.
Heutzutage findet man die herzliche Anerkennung aller Menschen in der gesamten Stadt. Im Stadtteil Capitol Hill, der oft als Herz der LGBTQ+-Gemeinde betrachtet wird, gibt es Zebrastreifen in Regenbogenfarben, und zahlreiche Bars, Restaurants, Geschäfte und Nachtclubs in Queer-Besitz reihen sich im fußgängerfreundlichen Geschäftszentrum aneinander.
Bei Julia’s on Broadway läuft seit über zwei Jahrzehnten die älteste Drag-Cabaret-Show der Stadt. Am Wochenende gibt es hier einen “Throwback-Brunch” mit Promi-Imitationen und einer umfangreichen Speisekarte mit allem von Benedikts bis Pfannkuchen. Wildrose ist eine der ältesten noch existierenden Lesben-Bars an der US-Westküste, und jeden Mittwoch steigt hier ein Karaoke-Abend. Ebenfalls beliebt sind der Madison Pub, eine lässige Schwulensportkneipe, das Neighbours, ein zweigeschossiger Tanzclub für LGBTQ+-Angehörige und ihre Freunde, sowie Queer/Bar, wo wechselnde DJs und ein voller Veranstaltungskalender für reichlich Abwechslung sorgen. Insgesamt gibt es – laut Intentionalist – rund 40 Geschäfte in LGBTQ+-Besitz in Capitol Hill und über 200 im Raum Seattle.
Außerhalb von Capitol Hill unterstützen Unternehmen in Seattle die Freiheit, zu sein, wer man will, und zu lieben, wen man will, durch Unisex-Bekleidung (Doll Parts Collective), geschlechtsneutrale Frisuren (Rudy’s Barbershop) und Konfetti-Cupcakes mit essbaren Regenbögen (Cupcake Royale).
Im Juni, dem sogenannten “Pride Month”, feiert die ganze Stadt. Seattle PrideFest und Seattle Pride gehören zu den beliebtesten Veranstaltungsorganisatoren, und Sie können sich zu den Tausenden gesellen, die an Umzügen und Festen mit Live-Musik, Essensverkauf und fröhlicher Stimmung teilnehmen. In Seattle ist alles bloß Liebe.
Wegbeschreibung: Capitol Hill ist aus der Innenstadt in einer Viertelstunde zu Fuß erreichbar oder auch mit den Buslinien 2 und 12 der King County Metro.